Die Millenniums-Entwicklungsziele – über den Sachs-Bericht hinausdenken

Die Millenniums-Entwicklungsziele – über den Sachs-Bericht hinausdenken

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Messner, Dirk / Peter Wolff
Analysen und Stellungnahmen 5/2005

Bonn: German Development Institute / Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE)

Der Sachs-Bericht ist innovativ, denn er entwickelt Strategien zur Dynamisierung der Ökonomien der ärmsten Entwicklungsländer mit „Investitionen in die armen Bevölkerungsschichten“. Er zeigt Ansätze für „pro-poor growth“-Politiken. Die internationale Entwicklungspolitik sollte jedoch über den Sachs-Bericht hinausgehen: 1. Die ODA (Official Development Assistance) sollte sukzessive und nicht sprunghaft steigen, um deren wirksame Verwendung zu sichern. 2. Steigende ODA-Investitionen müssen mit klaren Anreizen und Konditionalitäten zur Verbesserung von good governance in den Entwicklungsländern verbunden werden. 3. In den 15–25 ärmsten Ländern mit guter Regierungsführung sollte die ODA nachhaltig aufgestockt werden. Dies macht allerdings nur Sinn, wenn die Geber in dieser Ländergruppe stark arbeitsteilig vorgehen – die EU-Mitgliedsstaaten könnten hier beispielhaft vorangehen. Deutschland sollte sich in etwa fünf dieser Entwicklungsländer besonders stark engagieren. 4. Die Geber müssen in den bi- und multilateralen Entwicklungsorganisationen für good governance sorgen. Klare Aufgabenprofile und an Spezialisierungsvorteilen ausgerichtete Arbeitsteilung sind Bedingungen für Koordination, Wirksamkeit und Kostensenkung in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit.

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Messner, Dirk

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