Erschienen: Jahresbericht 2007-2008 des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik

Pressemitteilung vom 22.12.2008

Pünktlich zum Jahresende ist der Jahresbericht 2007-2008 des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE) erschienen. Der Jahresbericht dokumentiert die Arbeiten und Entwicklungen des DIE der vergangenen beiden Jahre, die geprägt waren von der Umsetzung unserer Strategie, die (1) Wachstum, (2) Internationalisierung, (3) Exzellenz in Forschung, Beratung und Ausbildung, sowie (4) die Bearbeitung zukunftsweisender Themen verbindet.

So konnte die Zahl der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von 35 auf über 60 erhöht werden. Das Engagement in nationalen und internationalen Forschungsnetzwerken sowie der Wissenschaftsaustausch wurden intensiviert. Die hervorragenden Leistungen des DIE in Forschung, Beratung und Ausbildung wurden vom Wissenschaftsrat 2007 ausdrücklich gewürdigt.

Dies ist Anspruch und Ansporn zugleich. Auch in Zukunft wird das DIE klare Positionen beziehen und sich einmischen, um so seiner Rolle als entwicklungspolitische Denkfabrik gerecht zu werden.
Bestellen Sie den Jahresbericht per E-Mail: presse@idos-research.de.

Dirk Messner, Direktor des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik, in seinem Vorwort:
„Dynamik und Veränderung kennzeichnen die derzeitige Entwicklung des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE). Das Institut verdoppelte seit 2006 seine Mitarbeiterzahl auf etwa 100. Mit der Global Governance School (GGS), in der junge Führungskräfte aus Ankerländern trainieren, werden im Ausbildungsbereich neue Akzente gesetzt. Im Jahr 2007 bezog das Institut sein neues Domizil im Tulpenfeld 6. Zählt man die erfahrenen Forscherinnen und Forscher des Instituts und die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der GGS sowie dem Postgraduierten-Programm für Nachwuchskräfte in der deutschen Entwicklungspolitik zusammen, so beschäftigen sich im DIE über 100 ‚Köpfe’ mit den Zukunftsfragen globaler Entwicklung. Zudem ist das Institut internationaler geworden: Menschen aus 12 Ländern arbeiten im Institutsteam, das Tulpenfeld ist eine attraktive Adresse für Gastwissenschaftler aus aller Welt und das DIE richtet regelmäßig mit Partnern aus seinem globalen Netzwerk Konferenzen aus, um gemeinsame Forschungsergebnisse sowie neue Herausforderungen an die Entwicklungspolitik zu diskutieren und Beiträge zu deren Lösungen zu erarbeiten.

In der Beratung setzt das Institut Akzente, indem es seine entwicklungspolitischen Kernkompetenzen mit Expertise zu Dynamiken globaler Entwicklung verbindet. Einerseits ist offensichtlich, dass die Entwicklungspolitik durch beherzte Reformen ihre Wirksamkeit in der kommenden Dekade nachprüfbar steigern muss. Afrika wird der Kontinent sein, auf dem dieser Nachweis erbracht werden muss. Andererseits verändern der Klimawandel, die Grenzen der fossilen Weltwirtschaft, die anstehende Neuordnung der internationalen Finanzmärkte, zunehmende globale Energie-, Land- und Wasserknappheiten, das ungelöste Problem der fragilen Staaten sowie rasante Veränderungen der internationalen Machtkonstellationen infolge des Aufstieges von China und Indien die Anforderungen an die internationale Zusammenarbeit nachhaltig. Das Jahr 2009 wird zeigen, ob der Schock der internationalen Finanzmarktkrise und die Sorge um die Stabilität von Weltwirtschaft und -politik ausreichte, um Fortschritte auf wichtigen Reformbaustellen globaler Entwicklung – von den WTO-Verhandlungen bis zum Klimagipfel in Kopenhagen – einzuleiten und dabei auch die Interessen der Entwicklungs- und Schwellenländer zu berücksichtigen. Gelänge dies nicht, wird die zweite Dekade des 21. Jahrhunderts durch Instabilität, Unsicherheit und eine Renaissance von Machtkonflikten in einer multipolaren Welt charakterisiert sein. Dies wäre ein ungünstiges Umfeld für die internationale Entwicklungspolitik.

In Zeiten tief greifenden, turbulenten globalen Wandels wird Entwicklungspolitik ‚wissensintensiver’. Weichenstellungen stehen an, Neuorientierungen sind notwendig, Navigieren in unübersichtlichem Fahrwasser verlangt Weitsicht. Das DIE arbeitet eng mit deutschen, europäischen und internationalen Entscheidungsträgern zusammen, um durch die Kooperation zwischen Forschung und Praxis innovative und tragfähige Antworten auf zentrale Herausforderungen zu finden. Dieses vertrauensbasierte Zusammenspiel ist auch wichtig, weil unabhängige Forschung und Beratung zuweilen zu für die Politik unbequemen Empfehlungen führen kann und soll.

Ein Vorwort ist auch eine Chance, um Dank zu sagen. Exzellente Forschung, Beratung und Ausbildung ist auf motivierte, kreative und teamorientierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angewiesen. Ohne vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Gesellschaftern, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie dem Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen wäre der Expansionskurs des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik nicht möglich gewesen. Ratschläge unseres Kuratoriums haben wichtige Impulse gegeben. Und ohne die fruchtbare Kooperation mit unseren Partnerinstituten rund um den Erdball würde das Institut im eigenen, dann provinziellen Saft schmoren. Die erfolgreiche Arbeit des DIE hat also viele Mütter und Väter ... und es wäre schön, wenn dies so bliebe.“