Kooperation zwischen Deutschem Institut für Entwicklungspolitik und Pekinger Institut für Weltwirtschaft - Die Rolle der chinesischen Währung im internationalen Finanzsystem

Pressemitteilung vom 25.01.2010

In China gibt es derzeit eine lebhafte Debatte unter Wissenschaftlern und Think Tanks über die Frage, ob die chinesische Währung auf lange Sicht zu einer Welt-Reservewährung neben dem US-Dollar und dem Euro werden soll. Neben der politischen Symbolik, die mit diesem Thema verbunden ist, geht es dabei auch um zentrale entwicklungsstrategische Fragen für China selbst, für die asiatische Region und für die globale Entwicklung. So sind Währungs- und Handelspolitik eng miteinander verknüpft.

Die Frage, ob China langfristig auf ein exportorientiertes Wachstumsmodell auf der Basis einer unterbewerteten Währung setzt, oder auf eine regionale Leitwährungs-Rolle des Renminbi – wie Deutschland mit der Deutschen Mark in den 1970er Jahren – hat weit reichende Konsequenzen, auch für die mit China zunehmend wirtschaftlich verflochtenen Entwicklungsländer und deren Wachstumsperspektiven. Außerdem geht es in dieser Debatte auch um Fragen der internationalen wirtschaftspolitischen Koordination – etwa im Rahmen der G 20 – und um die Politik-Rezepte des IWF jenseits der orthodoxen Sichtweise, auch Entwicklungsländer sollten ihren Kapitalverkehr vollständig liberalisieren.

Ein Team des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE) hat diese Fragen mit einer Forschungsgruppe des Instituts für Weltwirtschaft und -politik der chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften (IWEP/CASS) mehrere Tage in Gesprächsrunden und einem Workshop erörtert - in der Europäischen Zentralbank, der Deutschen Bank, den Ministerien für Finanzen und Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie mit den Währungsexperten Professor Peter Bofinger, Professor Gunther Schnabl und Professor Ansgar Belke. Nächster Schritt in der Forschungskooperation mit dem IWEP ist eine Konferenz zu Fragen der globalen Finanzordnung in Beijing im September 2010.