Was ist sie wert, die Demokratie? Der Einfluss von widerstreitenden Werten auf die Wirksamkeit von Demokratieförderung

Das Projekt „Was ist sie Wert, die Demokratie?“ leistet einen Beitrag zur Forschung über die Umsetzung von Ziel 16 der Nachhaltigkeitsagenda und zur Theoriebildung in der Forschung über politischen Regimewandel. Es untersucht den Einfluss von gesellschaftlichen und individuellen Werten auf die Wirksamkeit von Demokratieförderung. Zwei Fragen sollen beantwortet werden: Erstens, wie beeinflussen Wertevorstellungen die Wirksamkeit von Demokratieförderung? Zweitens, mit welchen Instrumenten kann Demokratie unter diesen Bedingungen wirksam gefördert werden?


Projektteam:
Daniel Nowack

Tina Freyburg, Universität St. Gallen

Finanzierung:
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Zeitrahmen:
2015 - 2018 / Abgeschlossen

Kooperationspartner:

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Universität St. Gallen

Projektbeschreibung

Das Forschungs- und Beratungsprojekt „Was ist sie wert, die Demokratie?“ zielt darauf ab, die Bedeutung von Wertvorstellungen in der internationalen Demokratie- und Governanceförderung zu untersuchen. Es wird davon ausgegangen, dass das Zusammenspiel gesellschaftlicher Wertvorstellungen und politischer Einstellungen der am Demokratieförderungsprozess beteiligten Akteure die Wirksamkeit von Demokratie- und Governanceförderung beeinflusst. Die Wertvorstellungen der Förderer drücken sich nicht nur in dem geförderten Gegenstand (Demokratie) aus, sondern auch in der Wahl der Instrumente der Demokratieförderung. Zweitens, berücksichtigt das Projekt wie gut die gesellschaftlichen und politischen Wertvorstellungen (bezüglich des Gegenstands und der Instrumente) zwischen den beteiligten Akteuren zusammenpassen. Nur wenn diese ähnlich sind, ist eine Grundlage für effektive Förderung gegeben. Drittens, ist die Herstellung von demokratischen Wertvorstellungen ein wichtiger Beitrag zur Konsolidierung von demokratischen Strukturen.

Die vergleichende Analyse unter welchen Bedingungen Wertvorstellungen die Wirksamkeit von Demokratieförderung positiv beeinflussen können, erfolgt anhand von zwei Gegenstandsbereichen. Die Übertragbarkeit bestimmter Demokratieprinzipien wie politische Gleichheit wird anhand von Gesetzgebungsreformen (Familienrecht und LGBTI) untersucht; die Wertekonstellationen in demokratischen Prozessen werden anhand von präsidentiellen Mandatsverlängerungsversuchen untersucht. Der regionale Fokus des Projektes liegt auf afrikanischen Gesellschaften.

Das Forschungsprojekt schließt an öffentliche und wissenschaftliche Diskussionen über die
Universalität bzw. Kontextabhängigkeit von Demokratie und leistet einen Beitrag zur Identifizierung förderlicher normativer Voraussetzungen und geeigneter Instrumente für wirksame Demokratieförderung.  Ein analytischer Mehrwert für die Erforschung von Demokratieförderung soll durch die Integration der Mikro-Ebene in die Analyse geschaffen werden. 

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