WBGU mit neuem Vorstand: Klimaschutz- und Entwicklungspolitik werden stärker vernetzt

Pressemitteilung vom 02.03.2009

Bonn/Berlin. Die Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) wählten am 27.02.2009 Hans Joachim Schellnhuber zum neuen Vorsitzenden und Dirk Messner zum stellvertretenden Vorsitzenden. Schellnhuber ist Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und seit 1992 WBGU- Mitglied. Seine Schwerpunkte liegen auf der Klima- und Erdsystemwandelforschung. Messner ist Direktor des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE) und seit 2004 Mitglied des WBGU. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Auswirkungen des Klima- und Umweltwandels auf Entwicklungsregionen, internationale Politik und Global Governance-Strukturen.

Die Wahl des Naturwissenschaftlers Schellnhuber und des Politikwissenschaftlers Messner sendet ein deutliches Signal an Politik und Öffentlichkeit, dass gerade angesichts der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise weder die Anstrengungen zur Erforschung des Klimawandels noch die nationalen und internationalen Maßnahmen für eine effektive Umwelt- und Klimaschutzpolitik nachlassen dürfen. Messner erklärte dazu: „Der nächste Wachstumszyklus in der Weltwirtschaft wird grün sein. Die weltweiten Anstrengungen zur Überwindung der Wirtschaftskrise zeigen deutlich, welche Länder derzeit die Chance nutzen, durch Investitionen in Klimaschutz-, Erneuerbare- und Energieeffizienz-Technologien ihre Volkswirtschaften zukunftsfähig zu machen – die USA und Südkorea gehören hier zu den Vorreitern, Italien zu den Verlierern, Deutschland liegt nur im Mittelfeld. Klar ist: Die Länder, die mit Verweis auf die Weltwirtschaftskrise die Umwelt- und Klimakrise von ihrer politischen Agenda verdrängen, werden mittel- bis langfristig ihre Wettbewerbsfähigkeit einbüßen.“

Der neue Vorstand des WBGU wird das Window of Opportunity nutzen, um in Gesprächen mit amerikanischen, chinesischen und weiteren internationalen Kollegen und Partnern positiv auf die internationale Klimaschutzpolitik einzuwirken. Wenn es im Dezember auf der UN-Klimaschutzkonferenz in Kopenhagen um das Post-Kyoto-Folgeabkommen geht, wird entscheidend sein, inwieweit sich Klimaschutz- und Entwicklungspolitik ergänzen. Denn in Kopenhagen wird es nur eine Einigung geben, wenn die Schwellen- und Entwicklungsländer mit ihren wachsenden Treibhausgasemissionen in den Post-2012-Prozess eingebunden werden und die Industrieländer bereit sind, deren klimapolitische Anstrengungen finanziell und durch Technologietransfer zu unterstützen.

Hier kann das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE) einen wichtigen Beitrag leisten.