Junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des DIE starten Feldforschung in Afrika

Pressemitteilung vom 20.02.2017

Wie kann man entwicklungspolitisches Wissen in praxisrelevante Projekte und Politikberatung übersetzen? Dieser Herausforderung stellen sich während der nächsten drei Monate die 18 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Postgraduierten-Programms am Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE) in Bonn.

Die mehrmonatigen Forschungsaufenthalte bilden das Kernstück des jährlichen neunmonatigen Ausbildungskurses am DIE. Die diesjährigen Gastländer, in die die Teilnehmenden Mitte Februar nach einer sechsmonatigen Vorbereitungsphase in Bonn aufbrechen, sind Südafrika, Kenia und Mosambik. Dort forschen die DIE-Postgraduierten in Kleingruppen interdisziplinär an entwicklungspolitischen und wirtschaftlichen Fragestellungen und machen ihre Ergebnisse für den Wissenstransfer und die Politikberatung nutzbar. Die Berichte werden abschließend in den Publikationsreihen des Instituts veröffentlicht und stehen zur freien Verfügung.

Das Themenspektrum der Forschungsgruppen ist auch in diesem Jahr breit gefächert. Eine Länderarbeitsgruppe in Kenia unter der Leitung von Steffen Bauer setzt sich mit den Herausforderungen der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und des Pariser Klimaabkommens auseinander. Die Forschungsarbeiten sollen Aufschluss darüber geben, ob die zuständigen Institutionen und Akteure auf den notwendigen Politikwandel in Richtung klimagerechter, nachhaltiger Entwicklung vorbereitet sind. Es soll auch untersucht werden, ob sich die Ergebnisse aus Kenia auf andere Länder übertragen lassen könnten. Unter der Leitung von Armin von Schiller untersucht die Länderarbeitsgruppe Mosambik die politische Ökonomie lokaler Steuererhebungen und konzentriert sich dabei auf Faktoren, die die Ausschöpfung des existierenden Steuerpotenzials auf lokaler Ebene bestimmen. In Südafrika erforscht eine weitere Länderarbeitsgruppe mit ihrem wissenschaftlichen Leiter Sven Grimm die Rolle der wissenschaftsbasierten Politikberatung in der Politikgestaltung und die Bedeutung internationaler Kooperationen mit und zwischen Think Tanks. Die Gruppe war bereits im Januar ausgereist, um an einer vom DIE co-organisierten hochrangigen Konferenz zum Thema „Africa and the G20: Building alliances for sustainable development“ in Johannesburg teilzunehmen. So konnten die Postgraduierten erste, praktische Erfahrungen in der forschungsbasierten Politikberatung sammeln und Kontakte vor Ort knüpfen.

Wer Interesse hat, in den kommenden Wochen mehr über den Alltag und die Aktivitäten der drei Länderarbeitsgruppen zu erfahren, kann ihnen auf Twitter folgen:

twitter.com/LAG_Kenya

twitter.com/LAG_Moz

twitter.com/LAG_SouthAfrica

Ziel des seit 1964 am DIE beheimateten interdisziplinären Programms ist es, Masterabsolventinnen und -absolventen durch empirische und beratungsorientierte Projektarbeit auf eine Karriere im Bereich der deutschen und internationalen Entwicklungszusammenarbeit vorzubereiten. „Das Programm ist ein Türöffner für Juniorstellen, die ansonsten Berufserfahrung erfordern würden“, so die Programmleiterin, Regine Mehl. „Sieben bis acht Arbeitgeber der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit übernehmen seit vielen Jahren vorrangig Absolventinnen und Absolventen unseres Programms, da sie von der Qualität der Ausbildung überzeugt sind.“ Noch bis zum 31. März können sich Interessierte für den 53. Kurs des Postgraduierten-Programms bewerben, der am 1. September 2017 beginnt. Das Postgraduierten-Programm wird durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert.

Weitere Informationen finden Sie hier.