Der Europäische Entwicklungsbericht 2013 – Berlin

Veranstaltungsart
Öffentliche Podiumsdiskussion

Ort/Datum
Berlin, 10.06.2013

Veranstalter

Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE)
Vertretung der Europäischen Kommission


Der Europäische Entwicklungsbericht (European Report on Development – ERD) ist ein unabhängiger Bericht, der im Rahmen der Mobilising European Research for Development Policies-Initiative von der Europäischen Kommission sowie sieben EU-Mitgliedsstaaten (Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Luxemburg, Schweden, Spanien) unterstützt wird. Der nunmehr vierte ERD wurde von den drei europäischen Think Tanks Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE), Overseas Development Institute (ODI) und European Centre for Development Policy Management (ECDPM) erstellt. 

Der Europäische Entwicklungsbericht baut auf vier Länderstudien – Elfenbeinküste, Nepal, Peru, Ruanda – lokaler Forschungsinstitutionen vor Ort auf, die Erfahrungen von Entwicklungsländern mit internationalen Entwicklungszielen dokumentieren. Darüber hinaus wurden über ein Dutzend Hintergrundstudien von Forschern und Experten als Teil des Forschungsprozesses angefertigt. Darauf aufbauend entwickelt der Bericht Empfehlungen für globales kollektives Handeln im Rahmen der Post-2015-Agenda und gibt unter anderem konkrete Hinweise für die Europäische Union. 

Zentrale Aspekte des ERD 2013 sowie Bezüge zum jüngst erschienenen Bericht des High-Level Panel on the Post-2015 Development Agenda diskutierten Vertreter des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE), der Generaldirektion EuropeAid Development and Co-operation (DG DevCo) der Europäischen Kommission, des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und von Nichtregierungsorganisationen am 10. Juni 2013 in Berlin bei der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland. Nach einer Begrüßung durch Marzenna Guz-Vetter von der EU-Vertretung präsentierte Stephan Klingebiel den Forschungsansatz sowie zentrale Ergebnisse des ERD 2013. In der sich anschließenden Diskussion lobte Klaus Rudischhauser, stellvertretender Leiter der EU-Generaldirektion DevCo, den ERD als umfassenden Ansatz für Entwicklungspolitik und als weiteren zentralen Bericht neben den Empfehlungen des HLP und des Sustainable Development Solutions Network (SDSN), die Lösungen zur Bewältigung globaler Herausforderungen aufzeigen. Eigene Konzepte „des Südens“ seien allerdings ebenso wünschenswert, bislang jedoch kaum vorhanden. Eine zukünftige Post-2015-Agenda könne indessen nur erfolgreich werden, wenn sich auch die Partnerländer klar zu den Post-2015-Zielen bekennen.

Tania Rödiger-Vorwerk, Direktorin des Post-2015 Sherpa-Programms von Alt-Bundespräsident Horst Köhler, gab zu bedenken, dass Herausforderungen wie Armutsbekämpfung und der Klimawandel nicht nur von bestimmten Ländergruppen gelöst werden könnten. Sie hob daher die Notwendigkeit zur Formulierung einer universellen Agenda zur Bewältigung drängender Zukunftsfragen hervor, der sich alle Länder verpflichten müssten. Sie begrüße sehr, dass diese Forderung sowohl der ERD 2013 als auch der Bericht des High-Level Panels aufstellen. Pedro Morazán von SÜDWIND e.V., hob seinerseits die neue Zielrichtung des Berichts als Errungenschaft des ERD 2013 hervor: Der ERD habe einen Paradigmenwechsel forciert, indem er die inklusive nachhaltige Entwicklung als Ziel postuliert und Europa sich mit dem ERD aktiv in den Prozess der Post-2015-Agenda einbringt. Gleichzeitig appellierte Morazán daran, mehr Arbeitsteilung zwischen der EU-Kommission und den Mitgliedsländern bei der Entwicklungszusammenarbeit zu üben und „Süd-Süd-Kooperation“ insgesamt stärker unter dem Gesichtspunkt der Chancen, weniger der Risiken, zu diskutieren.

Die Veranstaltung wurde gemeinsam vom DIE und der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland durchgeführt. Sie bildete den Abschluss einer mehrteiligen Diskussionsreihe zu zentralen Ergebnissen und Implikationen des ERD 2013 in Bonn, Frankfurt und Berlin.

Programm:


Podiumsdiskussion:

  • Stephan Klingebiel, Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE)
  • Klaus Rudischhauser, Stellvertretender Generaldirektor, Directorate-General EuropeAid Development and Co-operation (DG DevCo), Europäische Kommission
  • Tania Rödiger-Vorwerk, Direktorin des Post-2015 Sherpa Programms, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
  • Pedro Morazán, SÜDWIND e.V. – Institut für Ökonomie und Ökumene


Moderation:

  • Manfred Konukiewitz, Ministerialdirigent, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Hinweis / Please note

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Veranstaltungsinformation

Datum / Uhr
10.06.2013 / 12:30 - 14:00

Weitere Informationen

Vertretung der Europäischen Kommission
Unter den Linden 78
10117 Berlin

ERD 2013

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