The Global Financial Crisis and International Financial Institutions: Governance Perspectives for Developing Countries

Veranstaltungsart
International Policy-Dialogue

Ort/Datum
Berlin, 08.03.2009 bis 09.03.2009

Veranstalter

Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE) und InWEnt


Wirtschafts-Nobelpreisträger Stiglitz sprach beim Internationalen Politikdialog.

Die schwerste Finanzkrise seit Jahrzehnten hat zu einer Rezession der gesamten Weltwirtschaft geführt. Der globale Nachfragerückgang birgt die Gefahr eines längerfristigen globalen ökonomischen Abschwungs, einschließlich allgemein steigender Arbeitslosigkeit, Armut und wachsender Not. Vor allem Entwicklungs- und Schwellenländern drohen daraus schwere humanitäre Krisen zu erwachsen. Sofern es auf den Finanzmärkten dauerhaft bei der gegenwärtigen Krise bleiben sollte, wären Rückfälle in nationalstaatliche Egoismen und in viele Formen von Protektionismus zu erwarten, worunter Entwicklungsländer besonders zu leiden hätten. 

Die spezifischen Belange der Entwicklungsländer, wie der Klimaschutz, die Nahrungsmittelsicherheit und der Zugang zu Ressourcen werden von den G-20-Mitgliedern nur am Rande behandelt. Nötige Investitionen in die Landwirtschaft, in den Klimaschutz, in die Anpassung an den Klimawandel und in erneuerbare Energien ebenso wie in die Infrastruktur in den Entwicklungsländern drohen den geänderten politischen Zielsetzungen in der Finanzkrise zum Opfer zu fallen. 

Durch die steigende internationale Verflechtung sowie durch die grenzüberschreitende Wirkung nationaler Politik entsteht ein "collective-action"-Problem, dem durch verstärkte internationale Zusammenarbeit begegnet werden muss. Als Konsequenz der Welt-Finanzkrise hat der Präsident der UN-Generalversammlung im Herbst 2008 die UN-Commission of Experts on Reforms of the International Monetary and Financial System (Expertenkommission der Vereinten Nationen zur Reform des Internationalen Geld- und Finanzsystems) etabliert. Die Kommission wird von Joseph Stiglitz, dem Gewinner des Wirtschafts-Nobelpreises von 2001 geleitet. Die Expertenkommission verfolgt einen umfassenden, langfristigen Ansatz. 

Der Internationale Politikdialog "Finanzkrise und internationale Finanzinstitutionen: Governance-Perspektiven für Entwicklungsländer" im Vorfeld der 2. Sitzung der Stiglitz-Kommission Anfang März in Genf setzte entwicklungspolitische Impulse und band ein breites Fachpublikum in den laufenden Diskussionsprozess ein. Gleichzeitig trug die Veranstaltung im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zur Politikkohärenz bei. 

An der Veranstaltung nahmen neben hochrangigen Vertretern der Stiglitz-Kommission führende Repräsentanten aus Schwellen- und Entwicklungsländern, der Weltbank, des IWF, den Entwicklungsbanken, internationaler Finanzinstitutionen, von Think Tanks und Meinungsführer der Zivilgesellschaft teil. 

Der Internationale Politikdialog befasste sich mit ausgewählten Themen der Stiglitz-Kommission:

  • Hintergrund der Finanzkrise und globale Ungleichgewichte
  • Regulierung der Finanzmärkte: Auswirkungen auf Entwicklungsländer
  • Governance: Reform der internationalen Finanzinstitutionen

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Veranstaltungsinformation

Datum / Uhr
08.03.2009 bis 09.03.2009 / 16:00