Klimaschutz und Energiepolitik in der Entwicklungszusammenarbeit - der Beitrag der erneuerbaren Energie

Klimaschutz und Energiepolitik in der Entwicklungszusammenarbeit - der Beitrag der erneuerbaren Energie

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Scholz, Imme / Matthias Krause
Analysen und Stellungnahmen 2/2004

Bonn: German Development Institute / Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE)

Erneuerbare Energien (EE) spielen eine wichtige Rolle in einer Strategie, die darauf abzielt, CO2-Emissionen zu reduzieren, den Klimawandel abzumildern und die Energieversorgung langfristig zu sichern. Nach dem Prinzip der „gemeinsamen, aber unterschiedlichen Verantwortung“ muss der Norden in diesem Prozess Vorreiter sein. In der Energiepolitik der Entwicklungsländer haben EE nicht immer dieselbe strategische Bedeutung wie in Industrieländern, da es andere drängende Entwicklungsprobleme gibt und da erhebliche Klima schützende Effekte durch die Steigerung der Energieeffizienz erzielt werden können. Die energiepolitische Entwicklungszusammenarbeit sollte daher auf einer breiter angelegten Strategie aufbauen, die sowohl Verbesserungen bei der Nutzung von fossilen Energieträgern als auch die Förderung von EE einbezieht. Eine in diesem Sinne nachhaltige Zusammenarbeit muss außerdem berücksichtigen, welche sozioökonomischen und institutionellen Bedingungen im Partnerland vorherrschen und ob dieses klimapolitische Verantwortung trägt oder nicht.Die Partnerländer können in drei Gruppen eingeteilt werden: Gruppe I besteht hauptsächlich aus Ländern Subsahara-Afrikas mit unzureichender Energieversorgung und nicht nachhaltiger Nutzung der Biomasse. Gruppe II enthält Transformationsländer mit institutionellen Schwächen, die zu niedriger Energieeffizienz und hohen CO2-Emissionen führen. Gruppe III besteht aus den anderen Entwicklungsländern und wird von großen und bevölkerungsreichen Volkswirtschaften mit hoher und wachsender Energienachfrage bzw. CO2-Emissionen dominiert.Die Entwicklungszusammenarbeit im Energiebereich sollte auf drei Ansätzen basieren:A) „Abbau von Energieunterversorgung und Förderung von nachhaltigem Biomassemanagement“ für Ländergruppe I (auch für marginalisierte Regionen der Ländergruppe III geeignet).B) „Förderung von Energieeffizienz und Energiemarktreformen“ für Ländergruppe II (ergänzende Strategie für Ländergruppe III).C) „Förderung von Klimaschutz und Energiesicherung“ für Ländergruppe III (auch für einige Länder der Gruppe II geeignet); dieser Ansatz setzt auf eine umfassende Förderung von EE.

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Scholz, Imme

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