Ernährungssicherung in den Verhandlungen zu Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (EPAs) von ECOWAS und ESA

Project Lead:
Michael Brüntrup

Time frame:
2005 - 2006 / completed

Project description

Fragestellung:
Im Cotonou-Vertrag von 2000 wurden die Beziehungen zwischen der Europäischen Union (EU) und den Länder der AKP-Gruppe (Afrika, Karibik und Pazifik) auf eine neue Grundlage gestellt. Unter anderem ist vorgesehen, die Wirtschaftsbeziehungen im Rahmen von Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (EPAs) bis Ende 2007 neu zu regeln, da die bisherigen Beziehungen (Lomé-Verträge) als wenig erfolgreich gelten und nicht kompatibel mit den Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) sind. Kern der EPAs sollen WTO-kompatible reziproke Freihandelsabkommen zwischen der EU und Regionen von AKP-Ländern werden. In Abkehr von der bisherigen Gewährleistung einseitiger Handelspräferenzen durch die EU sollen dabei auch die Entwicklungsländer ihre Märkte für EU-Produkte weitgehend öffnen.
Die gegenseitige Marktöffnung hat besondere Bedeutung für den Agrarsektor. Die Mehrheit der Menschen und etwa zwei Drittel aller Armen in Subsahara-Afrika (SSA) beziehen ihr Einkommen hauptsächlich aus der Landwirtschaft. Andererseits sind niedrige Nahrungsmittelpreise eine wichtige Determinante für Armut und Ernährungssicherung. DIE EPAs könnten die Agrarmärkte in SSA erheblich beeinflussen, sowohl was Nahrungsverfügbarkeit als auch Zugang zu günstigen Agrarprodukten betrifft – zwei Schlüsselkonzepte für Ernährungssicherung.
Im diesem Projekt werden die Chancen und Risiken von EPAs für Ernährungssicherheit für zwei (ESA im südöstlichen und ECOWAS im westlichen Afrika) der sechs AKP-Regionen beleuchtet. Der Stand der Verhandlungen und die Bedeutung von EPAs für Ernährungssicherheit werden erfasst. Die wichtigsten sensiblen Produkte werden identifiziert und eventuelle handelsschaffende und handelsumlenkende Wirkungen von der Öffnung zur EU berechnet. Die notwendige Verknüpfung von EPAs insbesondere mit der wirtschaftliche Zusammenarbeit wird herausgearbeitet.