The flamingo’s neck: exploring sustainable development realities in Turkey

Haug, Sebastian
Externe Publikationen (2019)

in: Johanna Chovanec / Gabriele Cloeters / Onur inal / Charlotte Joppien / Urszula Woźniak (Hrsg.), Junge Perspektiven der Türkeiforschung im deutschsprachigen Raum (Band IV), Berlin: Springer, 93-115

ISBN: 978-3-658-28781-8
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-28782-5_6
Information

Das Konzept der nachhaltigen Entwicklung postuliert das Zusammendenken von wirtschaftlichen, sozialen und umweltbezogenen Faktoren, um eine tiefgreifende Veränderung der Beziehung zwischen menschlichem Handeln und planetaren Grenzen zu erwirken. Die türkische Regierung war aktiv an der Entstehung eines globalen Rahmens für nachhaltige Entwicklung – den Nachhaltigen Entwicklungszielen (SDG) der Vereinten Nationen – beteiligt und ist jetzt dafür verantwortlich, die SDG im nationalen Kontext umzusetzen. Die ersten Schritte dieser Umsetzung in der Türkei zeigen, warum ein Rahmenwerk wie die SDG zu kurz greift, um zu grundlegender struktureller Veränderung beizutragen, wenn dominante Machtkonstellationen den Status quo reproduzieren. Jenseits von regierungsgeführten Prozessen gibt es jedoch Individuen und Gruppen – von Entsorgungsfachkräften bis zu UmweltaktivistInnen – die sich dem Status quo auf unterschiedliche Weise widersetzen. In begrenzten und oft prekären Räumen entwickeln sie alternative Visionen und konkrete Umsetzungsansätze, um zu erkunden, wie eine nachhaltigere Beziehung zwischen Menschen und dem Planeten Erde aussehen könnte. Ein Bild im Istanbul Museum of Modern Art, das einen Flamingo zeigt, dessen Hals mit dem eigenen Bein verknotet ist, dient dabei als Allegorie, um auf die inhärente Begrenztheit von Versuchen hinzuweisen, die tiefgreifende soziale Transformation ins Auge fassen wollen ohne strukturelle und politische Herausforderungen anzugehen.

Über den Autor

Haug, Sebastian

Politikwissenschaft