Strukturpolitik in Entwicklungsländern

Strukturpolitik ist notwendig, um Marktversagen zu korrigieren. In Entwicklungsländern versagen Märkte in besonders vielen Bereichen. Strukturpolitik beinhaltet jedoch Risiken von Fehlallokation und Klientelpolitik, gerade in armen Ländern mit schwachen Institutionen.In diesem Projekt wurden folgende Fragen behandelt: In welchen Niedrigeinkommensländern und unter welchen Bedingungen funktioniert Strukturpolitik? Welche systematischen Unterschiede im Instrumentarium zeigen sich gegenüber OECD-Ländern?


Projektteam:
Tilman Altenburg
Markus Loewe

Zeitrahmen:
2009 - 2015 / Abgeschlossen

Projektbeschreibung

Strukturpolitik – im Sinne der pro-aktiven Gestaltung des Strukturwandels durch branchenspezifische Maßnahmen – ist einerseits notwendig, um Marktversagen zu korrigieren. Zum Beispiel investieren einzelne Marktteilnehmer weniger als gesamtgesellschaftlich sinnvoll wäre in die Forschung und in neue Aktivitäten, die erst lukrativ werden, wenn auch andere Investoren einsteigen. Auch bilden die Märkte Umweltkosten nicht vollständig ab. In Entwicklungsländern sind solche Marktversagen wesentlich gravierender als in hoch entwickelten Marktwirtschaften.

Die selektive Förderung bestimmter Branchen beinhalten jedoch auch erhebliche Risiken – von Fehlinvestitionen über verzerrte Marktpreise und Fehlinvestitionen bis hin zu Klientelismus und Korruption. Auch diese Risiken sind in Entwicklungsländern besonders hoch, weil es weniger politische Kontrollinstanzen gibt.

Vor diesem Problemhintergrund führte das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE) Länderstudien über Ägypten, Äthiopien, Mosambik, Namibia, Syrien, Tunesien und Vietnam durch. Ziel war es, die Erfolgsaussichten und die Risiken strukturpolitischer Interventionen in Ländern mit unterschiedlich entwickelten Privatsektoren und unterschiedlich leistungsfähigen öffentlichen Institutionen besser einschätzen zu können. Zusätzlich zu den bereits publizierten Arbeiten sind mehrere Syntheseaufsätze in Arbeit. Zudem wird vertieft an der Frage gearbeitet, mit welchen industriepolitischen Instrumenten ökologisch nachhaltige Produktionsmuster gefördert werden können ("Grüne Strukturpolitik").

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