Grenzüberschreitendes Grundwassermanagement in Afrika

Projektteam:

Marianne Alker (DIE)
Malte Grossmann (TU Berlin)
Oskar Schmidt (freier Gutachter)
Theresa Steyrer (ZEF)
Insa Theesfeld (freie Gutachterin)

Finanzierung:
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH

Zeitrahmen:
2006 - 2007 / Abgeschlossen

Projektbeschreibung

Fragestellung:
In den letzten 10-15 Jahren haben sich an grenzüberschreitenden Flüssen kooperative Organisationsstrukturen etabliert, die sowohl zwischenstaatliche Konflikte bearbeiten als auch Projekte zum Nutzen aller Anrainerstaaten entwickeln und implementieren. Demgegenüber haben sich Governance- bzw. Managementregime an grenzüberschreitenden Grundwasservorkommen bisher kaum entwickelt, und es gibt wenige Versuche, ganz im Unterschied zu internationalen Flüssen, sich grenzüberschreitender Kooperation an Grundwassereinheiten systematisch und praxisrelevant zu nähern. In der Regel werden die Erfahrungen von Flusskooperationen, ihr Erfolg bzw. Misserfolg auf grenzüberschreitende Grundwasservorkommen angewendet. Es war die zentrale Hypothese dieses Vorhabens, dass dies aufgrund der komplexen hydrogeologischen Eigenschaften von grenzüberschreitenden Grundwasservorkommen nur begrenzt möglich ist.
Ziel dieses Vorhabens war, Kooperation bzw. Nicht-Kooperation an grenzüberschreitenden Grundwassereinheiten konzeptionell zu erarbeiten und dies empirisch durch ein kontinentweites Screening der in Afrika bestehenden Aquifersysteme (großräumige hydrogeologische Einheiten) und durch vertiefende Fallstudien zu fundieren; in diesen Fallstudien werden die grenzüberschreitenden Auswirkungen von Grundwassernutzungen in einem Land auf andere systematisch analysiert und die spezifischen Kooperationsprobleme an grenzüberschreitenden Grundwassereinheiten erfasst.

Das Projekt erarbeitete eine Reihe politikrelevanter Empfehlungen u.a. zum institutionellen Aufbau von grenzüberschreitendem Grundwassermanagement. Dazu zählen:

  • Nachhaltiges grenzüberschreitendes Grundwassermanagement sollte mehr auf die politische Agenda gesetzt und Geberaktivitäten in diesem Bereich stärker koordiniert werden.
  • Bestehende Flussgebiets- und Grundwassermanagementorganisationen sollten unterstützt und die Etablierung grenzüberschreitender Konsultationsmechanismen innerhalb dieser Organisationen forciert werden.
  • Das Wissen über Grundwasserleiter und ihr Management sollte erweitert und Kapazitäten in diesem Bereich ausgebildet werden.
  • Die Entwicklung und der Aufbau flexibler Managementstrukturen sollte unterstützt werden.
  • Nationales Grundwassermanagement sollte als Voraussetzung für ein funktionierendes grenzüberschreitendes Grundwassermanagement gestärkt werden.

Publikationen zum Themengebiet
Scheumann, Waltina / Elke Herrfahrdt-Pähle (eds.) (2008): Conceptualizing cooperation on Africa's transboundary groundwater resources, Studies 32