Postgraduierte des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE) für drei Monate auf Forschungsreise

Pressemitteilung vom 17.02.2010

Seit 1965 bildet das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE) den entwicklungspolitischen Nachwuchs Deutschlands im Rahmen seines Postgraduierten-Programms aus. Zu den Absolventen des Kurses gehören u. a. Achim Steiner, Untergeneralsekretär der Vereinten Nationen und Leiter des UN-Umweltprogramms UNEP, Dr. Hans-Joachim Preuß, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ), Bruno Wenn, Sprecher der Geschäftsführung der DEG - Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH sowie Dr. Michael Hofmann, deutscher Exekutivdirektor bei der Weltbank.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 45. Kurses brachen nun zu ihrer 11-wöchigen Forschungsreise nach Ruanda, Sambia und Südafrika auf. Die vier empirischen und beratungsorientierten Untersuchungsvorhaben beschäftigen sich mit (1) den Herausforderungen der Geberstruktur in einem Entwicklungsland – DAC- und Nicht-DAC-Geber in Ruanda (das Development Assistance Committee – kurz DAC – ist der Ausschuss für Entwicklungshilfe der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, OECD), (2) der Budgethilfe und den öffentlichen Finanzen in Sambia, (3) der landwirtschaftlichen Entwicklung in Zeiten der Klima- und Wirtschaftskrise in Sambia und (4) der Sozialen Unternehmensverantwortung (CSR) und Black Economic Empowerment in Südafrika.

Vor allem die Länderarbeitsgruppe in Ruanda verfolgt einen innovativen Kurs, denn hier setzt das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE) bereits das um, was Entwicklungsminister Niebel mehrfach gefordert hat: die Kooperation mit einem chinesischen Partner in Afrika. Das DIE führt die empirische Feldforschung zusammen mit der Chinese Academy of Social Sciences durch und analysiert, welche Schwierigkeiten und Chancen durch die Anwesenheit einer Vielzahl von Gebern zu beobachten sind. Dabei sollen Kooperationsmöglichkeiten zum Vorteil des Partnerlandes zwischen DAC- und Nicht-DAC-Gebern herausgearbeitet werden.

Jede Länderarbeitsgruppe steht unter Leitung einer DIE-Wissenschaftlerin bzw. eines Wissenschaftlers. Vor Ort stehen die Gruppen in enger Kooperation mit einheimischen Partnerorganisationen. Die Forschungsergebnisse der Länderarbeitsgruppen werden anschließend von den Mitgliedern in einem Bericht zusammengefasst und stehen der Öffentlichkeit zur Verfügung.

Seit dem ersten Kurs haben rund 900 Hochschulabsolventen das Postgraduierten-Ausbildungsprogramm durchlaufen. Unter den jährlich mehr als 400 Bewerbungen wählt das DIE 20 Kursteilnehmer aus, von denen im Anschluss an ihre Ausbildung nahezu alle eine Beschäftigung in der Entwicklungszusammenarbeit finden – zum Beispiel in Ministerien, Beratungsunternehmen oder internationalen Organisationen. Die für die Teilnehmer kostenlose Ausbildung beginnt jeweils am 1. September. In den ersten Monaten geht es um die Vermittlung von entwicklungspolitischem Fachwissen und von soft skills, die für die spätere berufliche Karriere von großer Bedeutung sind. Daran schließt sich die Praxiserfahrung in einem Entwicklungsland an, während der das erworbene Wissen in einem Forschungs- und Beratungsprojekt angewendet und vertieft wird.