Neue Entwicklungsansätze aus junger Perspektive

Nachwuchskräfte der Entwicklungszusammenarbeit starten von Bonn aus ihre Feldforschung in Jordanien, Botswana und Äthiopien 

Pressemitteilung vom 29.01.2020

Bonn, 29.01.2020. Drei Forschungsteams des Postgraduierten-Programms am Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE) starten in diesen Tagen zu ihren Feldforschungen in Partnerländer des Globalen Südens. Die Teilnehmenden des inzwischen 55. Kurses widmen sich in den kommenden Wochen zentralen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts: Digitalisierung, Migration und der Globalen Agenda für Nachhaltigkeit. Geleitet werden die Teams jeweils von wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen des DIE, deren Forschungskontexte und Fachexpertisen in den jeweiligen Themen und Ländern unverzichtbar sind. 

„Die Forschungsteams sind Schwerpunkt und Highlight der Ausbildung“, sagte die Leiterin des Postgraduierten-Programms Dr. Regine Mehl anlässlich der Ausreise des ersten Forschungsteams. „Feldforschung zu hochaktuellen Themen gemeinsam mit lokalen Partner*innen durchzuführen, ist eine unersetzlich authentische Erfahrung, nicht zuletzt für den späteren Berufseinstieg", so Mehl weiter. Seit 1965 unterstützt das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE) mit dem Postgraduierten-Programm junge Menschen bei ihrem Direkteinstieg in die globale Entwicklungszusammenarbeit. Das Programm wird durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert. 

Das Forschungsteam in Botswana erforscht den Zusammenhang zwischen der Nutzung von E-Government-Angeboten und den politischen Einstellungen der Bevölkerung: Inwiefern wirkt sich der Ausbau des E-Government auf die Effizienz und Transparenz staatlichen Handelns aus und fördert die Teilhabe der Zivilgesellschaft? 

Ein weiteres Team widmet sich den Zielkonflikten der globalen Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Im Rahmen des vom BMZ geförderten Forschungs- und Beratungsprojekts „Wachstum, Umwelt, Ungleichheit, Governance: Umsetzung der Agenda 2030“ am DIE untersucht die Gruppe die nicht-nachhaltige Wassernutzung in der jordanischen Stadt Al-Azraq, die aus der Konkurrenz verschiedener Nutzergruppen resultiert. 

Das dritte Forschungsteam erforscht in der Somali-Region Äthiopiens die Rolle von Kommunen als Mittler internationaler Hilfe für vertriebene Bevölkerungen. Das Projekt wird gemeinsam mit dem Institute for Peace and Security Studies der Addis Ababa University und dem Institute of Migration and Displacement Studies der Jigjiga University durchgeführt. Unter anderem sollen mehr als zweitausend Geflüchtete und Einwohner*innen der Aufnahmegemeinden für die Studie befragt werden. 

Die Ergebnisse und Erlebnisse der verschiedenen Gruppen können Sie in den nächsten Wochen auf Social Media mitverfolgen. Auf Twitter finden Sie die Forschungsteams unter 
@EgovBotsTeam 
@GovnexTeam 
@ethiopia_2020 
oder gesammelt auf dieser Twitter-Liste 

Das neunmonatige Postgraduierten-Programm am DIE bereitet jährlich 18 deutsche und europäische Hochschulabsolvent*innen auf den Berufseinstieg in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit vor. Die Teilnehmer*innen setzen sich mit den praktischen Herausforderungen nachhaltiger Entwicklung in einer globalisierten Welt auseinander. Die mehrmonatigen Forschungsaufenthalte bilden das Kernstück des Ausbildungskurses am DIE. Dort forschen die Teilnehmer*innen in Kleingruppen interdisziplinär an entwicklungspolitischen und wirtschaftlichen Fragestellungen und machen ihre Ergebnisse für den Wissenstransfer und die Politikberatung nutzbar. Die Berichte werden in den Publikationsreihen des Instituts veröffentlicht und stehen zur freien Verfügung. 

Die Bewerbungsphase für den nächsten Kurs des Postgraduierten-Programms am DIE, der am 1. September 2020 beginnt, läuft aktuell noch bis zum 31. März 2020. Hier gelangen Sie zum Bewerbungsformular

Schauen Sie hier ein Video über das Programm. 

Lesen Sie in diesem Übersichtsflyer mehr über die Kernbausteine des Programms.