Der kürzlich verabschiedete "Europäische Pakt zu Einwanderung und Asyl" soll die Migrationspolitiken der EU-Mitgliedstaaten zusammenführen und vereinheitlichen. Während die irreguläre Migration unter anderem durch schärfere Grenzkontrollen unterbunden werden soll, wird eine Steuerung der legalen Migration durch eine politik der ausgewählten Einwanderung angestrebt. Für hoch qualifizierte Arbeitnehmer aus Drittstaaten will die EU attraktiver werden. Je nach Bedarf der heimischen Arbeitsmärkte soll das Konzept der "zirkulären Migration" ermöglichen, dass Fachkräfte aus Entwicklungsländern für eine begrenzte Zeit in Europa arbeiten, um anschließend mit dem ersparten Lohn und den beruflichen Erfahrungen in ihre Heimatländer zurückzukehren. Für in Europa lebende Immigranten sollen die Anreize und Möglichkeiten ausgebaut werden, die Entwicklung ihrer Herkunftsländer durch Wissens- oder Geldtransfers zu unterstützen.

Welche Folgen hat diese Politik der EU für Entwicklungsländer? Handelt es sich um eine Win-win-Situation? Oder droht vielmehr die verstärkte Abwanderung von Fachkräften aus Entwicklungsländern - der Brain-Drain? Sind Entwicklungs-, Außen- und Innenpolitik hier kohärent? Diesen und anderen Fragen ging die Podiumsdiskussion der Bonner Impulse unter dem Titel "Der EU-Migrationspakt: Brain-Drain oder Brain-Gain für Entwicklungsländer?" am 26. November 2008 nach.

Die Podiumsteilnehmer waren:

• Dimitria Clayton (Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration NRW - MGFFI)
• Rudolf Ficker (Evangelischer Entwicklungsdienst EED)
• Béatrice Knerr (Universität Kassel)
• Moderation: Verica Spasovksa (Deutsche Welle)