Digitales Dialogforum zu nachhaltiger öffentlicher Beschaffung 2020 – E-Beschaffung, Dialog und Kooperation als Treiber nachhaltiger öffentlicher Beschaffung

Veranstaltungsart
Digitales Dialogforum

Ort/Datum
Online, 26.10.2020 bis 28.10.2020

Veranstalter

Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE), Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW)


Im dritten Jahr in Folge veranstaltet das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE) gemeinsam mit der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) vom 26. bis 28. Oktober 2020 das internationale Dialogforum zu nachhaltiger öffentlicher Beschaffung. Obwohl uns Corona in diesem Jahr zwingt, das Forum digital stattfinden zu lassen sind wir zuversichtlich, auch 2020 den Teilnehmer*innen eine Plattform für interessante Praxiseinblicke und lebhafte Debatten bieten zu können. Das Forum wird Entscheidungsträger*innen, Beschaffer*innen und Fachleute anderer relevanter Bereiche aus Europa, Lateinamerika und Subsahara-Afrika zusammenbringen. Um einen Eindruck von der Dynamik und den Inhalten des Forums zu erhalten, besuchen Sie gerne die Online-Zusammenfassung des letztjährigen Dialogforums.

Die Corona-Pandemie macht einmal mehr deutlich, wie wichtig ein effektives öffentliches Beschaffungswesen ist, auch für die Bewältigung plötzlich auftretender Krisen. Seit Anfang 2020 zeigen Beschaffer*innen der öffentlichen Verwaltung außergewöhnliche Anstrengungen um die oft lebenswichtigen Bedürfnisse der Bürger*innen zu erfüllen. Gleichzeitig hat die Krise in vielen Fällen die prozeduralen und technischen Grenzen öffentlicher Beschaffungssysteme offenbart, wie z.B. begrenzte Kapazitäten zur Markterkundung oder für die gemeinsame Beschaffung. So hat die aktuelle Krisensituation die Frage der Professionalisierung des öffentlichen Beschaffungswesens wieder auf die Tagesordnung vieler Entscheidungsträger*innen gebracht. Diese Möglichkeit sollte genutzt werden, um deutlich zu machen, dass das öffentliche Beschaffungswesen nicht nur ein Instrument zur Bewältigung plötzlich auftretender Krisen ist, sondern auch der Bewältigung längerfristiger Herausforderungen dienen kann, wie z.B. dem Klimawandel oder schlechten Arbeitsbedingungen in Wertschöpfungsketten. Auch diese Herausforderungen gilt es bei der Neuaufstellung von Beschaffungssystemen mitzudenken.

Im diesjährigen Dialogforum zu nachhaltiger öffentlicher Beschaffung widmen wir uns drei Komponenten, die die Reaktionsfähigkeit des öffentlichen Beschaffungswesens mit Blick auf plötzlich auftretende wie auch längerfristige Herausforderungen verbessern können.

  • Am 26. Oktober werden wir uns mit elektronischen Einkaufskatalogen befassen, aus denen öffentliche Einrichtungen Waren und Dienstleistungen abrufen können. Je nach nationalem Kontext werden diese Kataloge von (meist) öffentlichen Akteuren auf unterschiedlichen Ebenen angeboten, von der kommunalen bis zur nationalen Ebene. Während in einigen Ländern Kommunen auch auf nationale Kataloge zentral zugreifen können (und sollen), ist dieser Prozess in anderen Ländern, inklusive Deutschland, sehr viel fragmentierter und dezentraler organisiert. Alle E-Kataloge haben jedoch gemein, dass aus ihnen meist Waren und Dienstleistungen aus Rahmenverträgen abgerufen werden können. Wir werden erstens der Frage nachgehen, wie Nachhaltigkeitskriterien in diese Rahmenverträge integriert werden können. Zweitens werden wir erörtern, wie die beschaffende Personen, die Waren aus solchen Katalogen bestellen, möglichst nachhaltige Produktalternativen auswählen können.
  • Am 27. Oktober werden wir verschiedene Formen der Interaktion zwischen öffentlichen Einrichtungen und dem Markt erörtern, wie z.B. Markterkundung oder Bieterdialoge. Was sind die potenziellen Vorteile und Fallstricke eines solchen Austauschs? Wie können öffentliche Akteure verschiedene Formen der Interaktion mit dem Markt nutzen, um Nachhaltigkeitsaspekte in Ausschreibungen zu stärken? Wir beleuchten verschiedene Instrumente der Interaktion zwischen der öffentlichen Hand und dem Markt in den verschiedenen Phasen des Ausschreibungsprozesses, d.h. von der Markterkundung bis zum Vertragsmanagement.
  • Am 28. Oktober widmen wir uns der öffentlichen Beschaffung in Einkaufsgemeinschaften und über gemeinsame Beschaffungsplattformen. In einigen Ländern bestehen Einkaufsgemeinschaften meist aus einer verhältnismäßig kleinen Gruppe von Kommunen oder anderen öffentlichen Einrichtungen. In anderen Ländern gibt es Beschaffungsplattformen auf nationaler Ebene, bei denen alle öffentlichen Einrichtungen Waren und Dienstleistungen abrufen können. Wir stellen verschiedenen Möglichkeiten der gemeinsamen Beschaffung vor und widmen uns insbesondere der Frage, wann sie positiv auf die Integration von Nachhaltigkeitskriterien wirken. Dabei wird auch die Rolle öffentlicher und privater Beratungsinstitutionen für gemeinsame Beschaffungsprojekte thematisiert.

 

Das Dialogforum ist Teil des Projekts„ Impulse sozialverantwortlicher öffentlicher Beschaffung von Kommunen in Globalen Wertschöpfungsketten (ISOPP)“ in enger Kooperation mit Engagement Global und dessen Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW), finanziert aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).


Hinweis / Please note

Während unserer Veranstaltungen werden z.T. Foto- und/oder Filmaufnahmen gemacht, die für Zwecke der Veranstaltungsberichterstattung und allgemeinen Öffentlichkeitsarbeit in verschiedenen Medien veröffentlicht werden. Sie haben jederzeit das Recht, die Foto- oder Videograf*innen darauf hinzuweisen, dass Sie nicht aufgenommen werden möchten.
 

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