Legitimität in jungen Demokratien - Jahrestagung des DVPW-Arbeitskreises Demokratieforschung 2016

Veranstaltungsart
Jahrestagung

Ort/Datum
03.11.2016 bis 04.11.2016

Veranstalter

Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE), AK Demokratieforschung


Die Forschung konzentriert sich momentan auf die Legitimität nicht-demokratischer Systeme. Folgend liegt wenig systematisches Wissen über die Ausprägungen politischer Legitimitätsansprüche und -überzeugungen in den sogenannten jungen Demokratien außerhalb des nordtransatlantischen Raums vor. Dies gilt verstärkt angesichts der zunehmenden Dauerhaftigkeit zahlreicher (minimal-)demokratischer Regime im Globalen Süden, die so jung gar nicht mehr sind.

Über die Bemühungen oder Versäumnisse junger Demokratien Legitimität für ihre politische Ordnung herzustellen und die konkreten Mechanismen zwischen Bevölkerung und Funktionsweise der politischen Ordnung liegen kaum theoretische oder und empirisch-vergleichende Analysen vor.

Vor diesem Hintergrund konzentrierte sich die Jahrestagung des AK Demokratieforschung auf jüngere Demokratien jenseits Westeuropas und Nordamerikas, die etwa ab den 1980er Jahren entstanden sind. Explizite Vergleiche mit oder Bezugnahmen auf die Erfahrungen von älteren Demokratien sind willkommen. Die folgenden vier Fragestellungen standen im Zentrum:
 

  • Welche Legitimitätsansprüche und Legitimitätsüberzeugungen werden in jüngeren Demokratien formuliert? Aus welchen Quellen (z.B. materiell, wertebasiert, institutionell) speisen sie sich? Weichen diese von älteren Demokratien ab? Unterscheiden sich Regime mit demokratischen Vorerfahrungen von erstmaligen Demokratien? Lassen sich Muster erkennen?
  • Üben die Konstruktionen und Strategien zur Legitimierung des vorangegangenen nicht-demokratischen Regimes einen Einfluss auf die Legitimitätsvorstellungen junger Demokratien aus? Welche Prägekraft haben solche ‚alten‘ Legitimierungsmuster? Reagieren die Eliten und Bürger aktiv auf diese Legitimierungsmuster?
  • Wie werden Legitimitätsvorstellungen von Herrschenden (spezifische Strategien und Maßnahmen zur Herstellung/Vertiefung von Legitimität?) und Beherrschten (Wahlenthaltung? Protest? Gewalt?) artikuliert? Welche Faktoren beeinflussen den Erfolg solcher Artikulationen (d.h. Anerkennung durch die Bevölkerung oder Reaktion der Regierenden auf Bevölkerungswünsche)?
  • Welchen Einfluss haben Legitimitätsvorstellungen auf Prozesse der weiteren Demokratisierung und demokratischen Konsolidierung? Stehen lokale Vorstellungen im Einklang oder Konflikt mit universell formulierten Demokratievorstellungen? Kann der Umgang mit Legitimitätsansprüchen die Resilienz jüngerer Demokratien erklären?
  • Für die Jahrestagung können theoretisch-konzeptionelle und empirische Beiträge im Themenkreis dieser drei Fragestellungen eingereicht werden. Vergleichende Arbeiten sind besonders willkommen.

Hinweis / Please note

Während unserer Veranstaltungen werden z.T. Foto- und/oder Filmaufnahmen gemacht, die für Zwecke der Veranstaltungsberichterstattung und allgemeinen Öffentlichkeitsarbeit in verschiedenen Medien veröffentlicht werden. Sie haben jederzeit das Recht, die Foto- oder Videograf*innen darauf hinzuweisen, dass Sie nicht aufgenommen werden möchten.
 

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Veranstaltungsinformation

Datum / Uhr
03.11.2016 bis 04.11.2016 / 13:00 - 21:00

Ort

Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE)
Tulpenfeld 6
53113 Bonn