Multilaterale Forschungskooperation: Auf der Suche nach Antworten auf globale Herausforderungen

Veranstaltungsart
Workshop

Ort/Datum
Bonn, 14.02.2011 bis 15.02.2011

Veranstalter

German Development Institute / Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE)


Der vom Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE) organisierte und durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Workshop fand im Rahmen des OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) Projektes "Mit multilateraler Kooperation in Forschung, Technologie und Innovation globale Herausforderungen bewältigen: Auf der Suche nach zukunftsfähigen Governance-Ansätzen" statt. Ziel der Veranstaltung war es, den Stand der Forschung zu diesem Thema in Deutschland zusammenzutragen und möglicherweise ein Expertennetzwerk zum Thema der Governance der multilateralen Forschungskooperation zu bilden.

Informationen zum Projekt:

Bislang liegen wenige Erkenntnisse vor, welche Formen von Governance multilateraler Kooperation im Bereich Forschung, Technologie und Innovationen (FTI) in besonderer Weise geeignet sind um globale Herausforderungen anzugehen, um rasch signifikanten Erkenntnisgewinn und seine Umsetzung in die politische und gesellschaftliche Praxis sicherzustellen. Dies dürfte vor allem darauf zurückzuführen sein, dass FTI Politiken bislang vor allem national ausgerichtet waren oder allenfalls die bilaterale Kooperation mit anderen Ländern im Blick hatten. Internationale Kooperation ergibt sich bislang meist aus der Initiative von Forschern, Instituten oder auch Privatunternehmen. Erst in den letzten Jahren erfolgt eine strategischere Ausrichtung der internationalen FTI-Kooperation und gewinnen multilaterale Ansätze an Bedeutung, beispielsweise im Rahmen der EU-Forschungsrahmenprogramme. Eine zentrale Frage ist wie Koordination bzw. Kooperation international verteilter Akteure effektiv zur Beantwortung globaler Herausforderungen gestaltet werden kann. Die Begleitforschung hierzu ist bislang eng begrenzt und ist deshalb das Forschungsthema des am DIE angesiedelten OECD Projektes.

Programm

Montag, 14. Februar 2011

Begrüßung und Einführung:
Andrea Noske, Ministerialrätin, Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Dirk Messner, Direktor, Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE)

Vorstellung der Agenda (Andreas Stamm, DIE)

Session 1
Welche Rolle spielen Forschung und Innovation bei der Bearbeitung globaler Herausforderungen? (Andreas Stamm, DIE)
Eine OECD-Initiative zu internationaler Forschungskooperation für globale Probleme wie Klimawandel (Jana Marie Mehrtens, Policy Adviser, OECD)
Synthese von case studies über multilaterale Forschungskooperation (Lidija Knuth, DIE)
Moderation: Shabnam Mirsaeedi 

Session 2
Rolle des Öffentlichen Sektors in der multilateralen Forschungsgovernance 

Leitfragen:

  • Wie werden Projekte der multilateralen Forschungskooperation koordiniert, wie werden Ziele und Prioritäten definiert?
  • Wie bringen sich öffentliche Akteure, die nicht unmittelbar den verantwortlichen Ministerien unterstehen (Research Councils, DFG), in diese Prozesse ein?


Forschungskooperationen für die 'grand challenges' - Europäische Ansätze und Erfahrungen

(Ludger Viehoff, Policy Adviser, DG Research – International Cooperation, EC)
Multilaterale Forschungsförderung am Beispiel der DFG (Jörg Schneider, DFG)
Moderation: Tilman Altenburg, Abteilungsleiter „Wettbewerbsfähigkeit und soziale Entwicklung“, DIE

Roundtable
Vorstellung von Projekten mit Bezug zum OECD-Projekt

Moderation: Lidija Knuth, Abteilung „Wettbewerbsfähigkeit und soziale Entwicklung“, DIE 

Dienstag, 15. Februar 2011

Session 3
Die Rolle des privaten Sektors in der multilateralen Forschungsgovernance 

Leitfragen:

  • Wie ist der private Sektor in die multilaterale Forschungskooperation involviert?
  • Welche Modelle der Kooperation mit Privaten existieren im Bereich multilateraler Forschung?
  • Welchen Einfluss haben Private auf die Forschung?
  • Wie wirkt sich der Drittmittelmarkt zur Finanzierung von multilateraler Forschungskooperation aus?
  • Gibt es bzw. sollte es Kriterien für die Vergabe von Drittmitteln für die Bearbeitung globaler Herausforderungen geben?


Wie kann der Privatsektor integriert werden?
(Carlos Härtel GE, Global Research, Managing Director Europe)
Die Rolle von Stiftungen in der multilateralen Forschungskooperation
(Detlef Hanne, Programm-Manager, Afrika-Initiative, VolkswagenStiftung)
Die Rolle des Privatsektors in der Gesundheitsforschung
(Ole Döring, HGI, Charité Berlin)
Moderation: Sonja Bugdahn, Multilaterale Zusammenarbeit, Internationales Büro des BMBF 

Session 4
Rechtliche Rahmenbedingungen der Governance, Mesolevel und Mikroebene der Governance multi-lateraler Forschungskooperation 

Leitfragen:

  • Wie ist das multilaterale Wissenschafts- bzw. Forschungsrecht strukturiert?
  • Welches sind die rechtlichen Rahmenbedingungen des multilateralen Wissenschaftsrechts?
  • Welche Grund- und Menschenrechte bilden die Grundpfeiler dieses Rechtsgebietes?
  • Welche Mechanismen und Instrumente wirken gestaltend auf die multilaterale Forschungskooperation?


Governance von multilateraler Wissenschaftskooperation
(Jana Mühlisch, Universität Jena)
Meso-level Governance internationaler Wissenschaftskooperation
( Stefan Kuhlmann, Universität Twente)
Die Governance multilateraler Forschungsgovernance auf der Mikroebene der Forschung (Regina von Görtz, Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer)
Moderation: Lutz Möller, Leiter Fachbereich Wissenschaft, Menschenrechte Deutsche UNESCO-Kommission e.V. 

Session 5
Von der Forschung zur Praxis – die Rolle multilateraler Forschungsgovernance in der Politikberatung 

Leitfragen:

  • Welche institutionellen Mechanismen in der Governance der Forschungskooperation sind erfolgreiche und effektive Politikberatungsmodelle?
  • Belegen sie diese mit konkreten positiven und negativen Beispielen, aus denen man möglicherweise allgemeine Schlussfolgerungen für die Politikberatung in der multilateralen Forschungsgovernance ziehen kann?
  • Welche Kriterien und Prinzipien müssen beachtet werden, um eine unabhängige und effektive Politikberatung durch die Wissenschaft zu gewährleisten?
  • Welches sind die Besonderheiten der multilateralen Forschungskooperation in diesem Kontext?


Von der Forschung zur Praxis – die Rolle der multilateralen Forschungsgovernance für die Politikberatung
(Justus Lentsch, Heinrich Böll-Stiftung )
One size fits all? Das IPCC-Modell der Governance und seine Potenziale für die multilaterale Forschungskooperation
(Silke Beck, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung UFZ)
Moderation: Doris Fischer, Abteilung „Wettbewerbsfähigkeit und soziale Entwicklung“, DIE 

Reflexion und Ausblick
Mit einem Schlusswort von Klaus Matthes:
Die Rolle Deutschlands in der multilateralen Forschungskooperation
Moderation: Andreas Stamm, Abteilung „Wettbewerbsfähigkeit und soziale Entwicklung“, DIE


Hinweis / Please note

Während unserer Veranstaltungen werden z.T. Foto- und/oder Filmaufnahmen gemacht, die für Zwecke der Veranstaltungsberichterstattung und allgemeinen Öffentlichkeitsarbeit in verschiedenen Medien veröffentlicht werden. Sie haben jederzeit das Recht, die Foto- oder Videograf*innen darauf hinzuweisen, dass Sie nicht aufgenommen werden möchten.
 

During our events photos and/or videos may be taken which may be published in various media for the purposes of documentation and PR activities. You have the right at any time to point out to the photographer or videographer that you do not want to be photographed or filmed.

Veranstaltungsinformation

Datum
14.02.2011 bis 15.02.2011