Never-ending story: Reforming the United Nations

Veranstaltungsart
Vortrag

Ort/Datum
Bonn, 16.04.2015

Veranstalter

Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE)
Forum Internationale Wissenschaft


Bonn, 16.04. 2015 „Besser als der Biergarten“ – so hat Moderator Björn Müller-Bohlen Silke Weinlichs Vortrag zur Reform der Vereinten Nationen (VN) beschrieben. Und damit hatte er recht. Prägnant, verständlich, leicht zugänglich war die Präsentation der wissenschaftlichen Mitarbeiterin des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE) bei der Auftaktveranstaltung der Reihe „United Nations at 70 – ‚Fit for the Future we Want‘“. Anlässlich des runden Geburtstags der Weltorganisation veranstaltet das DIE gemeinsam mit dem Forum Internationale Wissenschaft (FIW) der Universität Bonn und der Stadt Bonn eine Vortragsserie über die größten Herausforderungen der Organisation – Klima, Konflikte, Entwicklung, Reform.

Eine kurze Einführung gaben Imme Scholz, stellvertretende Direktorin des DIE, und Maria Hohn-Berghorn, Amt für Internationales der Stadt Bonn, bei der Auftaktveranstaltung im Forum für Internationale Wissenschaft. „Never-Ending Story: Reforming the United Nations“ hieß Silke Weinlichs Vortrag, bei dem sie über Reform, Organisation und Interessen der Vereinten Nationen sprach. Die Organisation, argumentierte Weinlich, sei eine zivilisatorische Errungenschaft, für die es Wert sei, zu kämpfen. Zwar hätten die VN bewiesen, dass sie sich anpassen können, dennoch sei sehr „viel Luft nach oben“, lautete ihre Einschätzung. Daher bestehe großer Reformbedarf. Anhand eines komplexen Schaubildes erklärte die Wissenschaftlerin, wie kompliziert die Struktur der Vereinten Nationen eigentlich ist. Genau diese Organisationsstruktur mache es äußerst schwierig, Reformen durch- und umzusetzen. Am Ende ihres Vortrags forderte Weinlich Regierungen dazu auf, ihr Engagement in den VN strategischer zu gestalten und mit einer Stimme in allen Gremien zu sprechen. Zwar sei eine VN-Reform sicherlich nicht einfach, sie beginne aber schon mit kleinen Schritten: etwa mit einer besseren Organisation der Mitgliedsstaaten und einem kooperativen und stärker auf Verständnis angelegten Umgang miteinander. Größere Reformen bauten auf kleineren Veränderungen. Um dies in Bewegung zu bringen, müsse es eine neue wegweisende, multilaterale Staatenkoalition geben, die zeige, dass eine am Wohle der Allgemeinheit orientierte Politik in einer globalisierten Welt möglich und sinnvoll ist. Außerdem wünschte sich die Wissenschaftlerin von den deutschen Medien eine differenziertere Berichterstattung über Erfolge und Misserfolge der Organisation, die auch zwischen den Verantwortlichen– etwa Mitgliedsstaaten, Generalssekretär, Sicherheitsrat, Kinderhilfswerk, Friedensmission– unterscheide.

Während Weinlich sprach, schrieben die Zuhörer im gut gefüllten Saal fleißig Kurznachrichten über das soziale Medium Twitter unter dem Hashtag #UNat70BN. Ein Nutzer twitterte etwa: „Interessante Perspektiven bei #Unat70BN zur Reform der @UN.“ Eine Anwesende zitierte: „Die Vereinten Nationen müssen enger mit dem globalen Süden zusammenarbeiten wegen der Dominanz des Globalen Nordens.“ Im Anschluss durfte das Publikum Fragen stellen. Ein Gast hinterfragte die Darstellung, dass China in den VN für die Staaten des Globalen Südens spreche und entzündete so eine kurze Diskussion.

Mit ihrer Vortrag informierte Silke Weinlich nicht nur zahlreiche Gäste aus dem Bonner VN-Viertel, sondern auch Menschen, die sich beruflich nicht mit den Internationalen Beziehungen beschäftigen.


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Veranstaltungsinformation

Datum / Uhr
16.04.2015 / 18:00 - 20:00

Ort

Bonner Universitätsforum
Heussallee 18-24, 53113 Bonn