in: Frankfurter Rundschau 05.01.2018
Unsere Gesellschaften sind immer stärker global vernetzt. Doch die neue Internationale der Nationalisten, von Trump, Orban, Putin, Erdogan, Le Pen bis zur ÖVP/ FPÖ-Regierung, prägen die Debatten internationaler Politik: Die Trump-Regierung stellt das Pariser-Klimaabkommen zur Disposition, attackiert die UN, baut und plant Mauern gegen Muslime, Latinos, aber auch gegen Waren, wenn es den eigenen Interessen dient. Putin hat mit der Krim-Annexion sein taktisches Verhältnis zum Völkerrecht unterstrichen. Putins Vordenker Alexander Dugin und Trump-Flüsterer Stephen Bannon schwadronieren im Gleichklang über die Zerstörung des Multilateralismus und das Ende liberaler Demokratien. Erdogan sperrt unbequeme In- und Ausländer ins Gefängnis und verspottet die Menschenrechte. Le Pen, Orban, die neue österreichische Regierung, die AfD verweigern Mitmenschlichkeit gegenüber 65 Millionen Flüchtlingen – sollen sie doch in Afrika von einem Armutsland zum anderen ziehen. Lange kann das nicht gut gehen. Aggressiver Nationalismus führt in einer global vernetzten Welt unweigerlich zu Konflikten.