in: Georg Simonis (Hrsg.), Handbuch Globale Klimapolitik, Paderborn: Schöningh, 397-441
ISBN: 978-3-8252-8672-9
Information
Wir werden in diesem Kapitel sehen, dass trotz der Schwierigkeit, sich auf eine gemeinsame Strategie zu einigen, der Klimawandel inzwischen von mehr oder weniger allen Staaten der internationalen Gemeinschaft als ein gravierendes bzw. (über)lebenswichtiges Problem angesehen wird. Es wird daher hier auch um grundlegende Konzepte von Global Governance gehen, nämlich um die Gegenüberstellung von Vorstellungen einer möglichst weitgehenden Koordination aller klimabezogenen Maßnahmen und der Idee einer Selbstorganisation von politischen Prozessen, in denen die Maßnahmen sich zwar an breit akzeptierten generellen Zielen der Mitigation der Emission von Treibhausgasen und einer bestmöglichen Anpassung an den nicht mehr vermeidbaren Klimawandel orientieren, aber sich aus einer Vielzahl von einzelnen Aktivitäten und Vereinbarungen zusammensetzen. Dies mag zwar zu einem „institutionellen Dschungel“ (Severino / Ray (2010: 11f) führen, und eine rasch zunehmende Zahl und Bedeutung nichtstaatlicher und hybrider Akteure mit sich bringen, könnte aber letztlich aufgrund der flexiblen Reaktionsmöglichkeiten zu einer effektiveren Umsetzung dieser Ziele führen als das Streben nach umfassender Koordination.
Lernziele:
Der Leser versteht die spezifischen Herausforderungen, denen sich Entwicklungsländer im Rahmen der Klimapolitik gegenüberstehen, aber auch die Chancen, gewisse Fehlentwicklungen der „alten Industrieländer“ zu vermeiden.