in: Miessner, Michael/ Matthias Naumann (Hrsg.), Kritische Geographien ländlicher Entwicklung. Globale Transformationen und lokale Herausforderungen, Münster: Westfälisches Dampfboot, 116-130
In den vergangenen Jahren sind Landkonflikte, die im Kontext großflächiger Agrarinvestitionen transnationaler Unternehmen stehen und vielfach auch kontrovers als land grabbing diskutiert werden, zum Gegenstand humangeographischer und sozialwissenschaftlicher Forschung zu ländlichen Räumen. In tropischen Regionen hat insbesondere die massive Ausweitung von Ölpalmplantagen ländliche Räume radikal verändert und zunehmend industrialisiert. So werden beispielsweise große Flächen der Insel Sumatra von transnationalen Agrarunternehmen bewirtschaftet, während andere Bewirtschaftungsformen wie Wanderfeldbau und kleinbäuerliche Landwirtschaft zunehmend verdrängt wurden. Dieser Beitrag untersucht einen Landkonflikt im Zusammenhang mit Ölpalmplantagen auf der indonesischen Insel Sumatra aus einer materialistischen staatstheoretischen Perspektive. Im Fokus stehen die räumlichen Dimensionen von gesellschaftlichen Aushandlungsprozessen sowie Widersprüche zwischen und innerhalb von staatlichen Organisationen, die einen zunehmend transnationalen Charakter aufweisen.