in: Silja Klepp / Jonas Hein (Hrsg.), Umweltgerechtigkeit und sozialökologische Transformation - Konflikte um Nachhaltigkeit im deutschsprachigen Raum, Bielefeld: Transkript, 7 - 43
Oft erscheinen Verursacher:innen und Opfer des anthropogenen Klimawandels als homogenes Kollektiv, als die Menschheit des Anthropozäns (Laux 2020). Szenarien und Modellierungen zu den Entwicklungen des Klimawandels, Diskussionen um die nationale Reduktion von CO2, wie sie in den Weltklimaverhandlungen geführt werden, aber auch teilweise die Debatte
um das Anthropozän selbst, die auf die heute so wirkmächtige Rolle
des Menschen in den Mensch-Umweltbeziehungen hinweist, tragen zu dieser Homogenisierung und Entpolitisierung bei (Baldwin/Erickson 2020). Perspektiven der Umweltgerechtigkeit zeigen hingegen, dass sozialökologische Krisen wie der Klimawandel und unsere Reaktionen darauf zutiefst politisch und von unterschiedlichen Machtverhältnissen durchzogen sind.