Soziale Kohäsion – oder auch sozialer Zusammenhalt – prägt die Resilienz einer Gesellschaft gegenüber Schocks und Krisen. Gesellschaften, in denen sich Menschen vereint und solidarisch miteinander verbunden fühlen, sind eher imstande, Notlagen und schwierige Zeiten gemeinsam zu überstehen. Die derzeit vorherrschende globale Polykrise ist jedoch durch das Zusammentreffen mehrerer Schocks gekennzeichnet. Diese reichen vom Klimawandel über die Unterbrechung globaler Wertschöpfungsketten bis hin zu politischer Polarisierung und internationalen Konflikten. Solche ‘crisis cascades’ führen zu komplexen Wechselwirkungen, die das Potenzial haben, bestehende soziale und politische Systeme zu gefährden. Gleichsam scheint auch soziale Kohäsion ihrerseits in vielen Gesellschaften weltweit durch multiple Krisen gefährdet zu sein. Dies ist besonders alarmierend, da soziale Kohäsion oft als Schlüssel zur Bewältigung eben dieser Herausforderungen gepriesen wird. Vor diesem Hintergrund bemühen sich die Teilnehmer*innen der Konferenz gemeinsam um ein besseres Verständnis der Rolle sozialer Kohäsion in Zeiten kaskadierender Krisen.

Die Konferenz befasste sich mit den folgenden Hauptfragen: 

• Wie kann soziale Kohäsion gestärkt werden?
• Wann und warum erodiert soziale Kohäsion? 
• Wie kann soziale Kohäsion zu Krisenresilienz beitragen? 
• Wie kann die Entwicklungszusammenarbeit in Zeiten von Polykrisen zur Stärkung sozialer Kohäsion beitragen?

Die Konferenz war ein Forum für Expert*innen, Wissenschaftler*innen, politische Entscheidungsträger*innen und Ideengeber*innen mit vielfältigen Hintergründen aus Praxis und Forschung. Ziel des Workshops war es, zusammenzukommen, zu diskutieren und Erkenntnisse darüber zusammenzutragen, ob und wie soziale Kohäsion Gesellschaften in die Lage versetzt, auf Krisen und Schocks zu reagieren, als auch wie soziale Kohäsion ihrerseits in Zeiten der Polykrise bewahrt werden kann.

Die Konferenz ist Teil des IDOS Forschungsprojektes “Soziale Kohäsion in Afrika”, das gefördert wird durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).